Tierärzt*innen gehören zur Risikogruppe in Bezug auf berufliche Stressbelastung und daraus resultierende schwerwiegende Erkrankungen. Dies hat vielerlei Gründe – besonders hervorzuheben ist, dass Tierärzt*innen zusätzlich zur Behandlung ihrer tierischen Patienten auch noch mit dem körperlichen und seelischen Leid der Tierhalter*innen konfrontiert sind; häufig weit mehr als beruflich vorgesehen. Tierärzt*innen werden zu Vertrauten und Berater*innen und gehen oftmals selbst über die Grenzen des physisch und psychisch Leistbaren, vielfach mit wenig Unterstützung. Nur wenige Tierärzt*innen nehmen bisher selbst Supervision, Beratung oder Behandlung in Anspruch und versuchen, selbst mit diesen schwierigen Gegebenheiten zurechtzukommen. Doch dieser Anspruch, es selbst schaffen zu müssen, ist manchmal sogar fatal: Tierärzt*innen gehören zu den Berufsgruppen mit der höchsten Suizidrate.
Niederschwelliges Angebot
Dagegen möchte die Österreichische Tierärztekammer etwas unternehmen und ihren Mitgliedern einen kostenfreien, einfachen Zugang zu Unterstützung ermöglichen. Aus diesem Grund startet die ÖTK im Februar 2022 eine Kooperation mit der Psychologischen Universitätsambulanz der Sigmund Freud Privatuniversität unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Birgit Ursula Stetina, die durch das Team der Abteilung für Mensch-Tier-Beziehungen der Ambulanz durchgeführt wird. Die Psycholog*innen haben praktische und theoretische Expertise speziell für diesen Arbeitsbereich. Die Einheiten finden als Online-Intervention, in speziellen Fällen in den Räumlichkeiten der Psychologischen Universitätsambulanz vor Ort in 1020 Wien, Welthandelsplatz 3, statt. Weiters ist auch der Standort Linz bei vermehrtem Bedarf für Termine vor Ort möglich.
Wenn diese Option für Sie interessant klingt, melden Sie sich bitte elektronisch oder telefonisch bei:
Univ.-Ass. Christine Krouzecky, MMSc.
E-Mail: christine.krouzecky@sfu.ac.at
E-Mail: psyambulanz@sfu.ac.at
Tel.: +43 1 798 40 98 / 372
Sie erhalten innerhalb von 48 Stunden einen Terminvorschlag für einen Erstkontakt, bei dem die Anmeldung formalisiert wird. Konkret wird bei diesem Erstkontakt die Berechtigung der Inanspruchnahme überprüft, Zielsetzungen werden besprochen, Evaluationsinstrumente der Einrichtung werden vorgestellt, offene Fragen beantwortet. Vonseiten der Ambulanz wird eine Einschätzung getroffen, welche/r Psycholog*in am besten zu Ihnen passt, und Sie bekommen Terminvorschläge für den weiteren Prozess.
Lesen Sie den gesamten Artikel Vetjournal 02/2022 unter folgendem Link
TIPP: VETAK-Webinar: „Widerstandskraft für den beruflichen Alltag – Gesunde Strategien zum Umgang mit kritischen Situationen und Stress“ mit Gesundheitspsychologin Univ.-Prof. Dr. Birgit U. Stetina