Gerade im Bezirk Landeck zeige sich das Problem deutlich: Es sei eine hohe Kleinstrukturierung in der Landwirtschaft, die wiederum einen größeren Aufwand für die zuständigen Tierärzte bedeute. Mit weniger Tieren pro besuchter Landwirtschaft und somit auch längeren Wegen zwischen den einzelnen Kleinbetrieben hätten die Veterinärmediziner dort weniger Gründe für eine Niederlassung als in den größeren Ballungszentren, sagt Elmar Monz in seiner Funktion als Bezirksbauernobmann Landeck und meint weiter: „die Einführung von Sprengeltierärzten, die finanziell unterstützt werden, wäre für junge Tierärzte hingegen ein möglicher Anreiz, hier zu arbeiten“.
Aktuell sei die tierärztliche Grundversorgung im Bezirk sichergestellt, der Mangel an nachkommenden Veterinärmedizinern aber nicht abzusprechen, bestätige auch das Land Tirol. Mit Sorgenfalten blicke man in die Zukunft: „Innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre wird sich eine Vielzahl langjähriger Veterinärmediziner in Tirol in die Pension verabschieden“, sagt Bernd Hradecky, Präsident der Tiroler Tierärztekammer, über die personelle Situation. Zudem seien klare Trends spürbar: Der Beruf werde „weiblich“ – aktuell seien über 80 Prozent der auszubildenden Tierärzte Frauen. Nur die Minderheit der Absolventen würde schlussendlich in die Sparte der Nutztierpraxis einsteigen, sich also auf landwirtschaftliche Tiere wie Rinder, Schafe und Pferde spezialisieren, erklärt Hradecky. Auch die Anzahl jener, die sich nach dem Studium selbstständig machen, sei gering. „Für den enormen Arbeitseinsatz gestaltet sich die Entlohnung für junge Tierärzte nicht besonders attraktiv. Man wird hier wahrscheinlich nicht an Förderungen herumkommen“, sagt Hradecky.