Tierärztekammer-Präsident Mag. Frühwirth nahm am Hundegipfel teil und setzte sich für einen bundesweiten einheitlichen zertifizierten Ausbildungsstandard für HundehalterInnen ein.
Wien - Gesundheitsministerin Mag. Beate Hartinger-Klein lud gestern Abend VertreterInnen der Österreichischen Tierärztekammer (ÖTK), des Kynologenverbands, der Veterinärmedizinischen Universität Wien sowie die zuständigen ReferentInnen der Bundesländer und ExpertInnen der Sektion ein, um Möglichkeiten für eine einheitliche Gesetzgebung bei der Hundehaltung auszuloten.
Seitens der Tierärztekammer nahm Präsident Mag. Kurt Frühwirth an dem Hundegipfel teil. Auf der Agenda standen einzelne Landesgesetze, Statistiken von Hundebissen und deren Risiken sowie weitere mögliche künftige Regelungen.
„Derzeit gibt es bundesweit einen regelrechten Fleckerlteppich an Bestimmungen, vom Hundeführschein in Wien bis zur Kampfhunde-Liste in Vorarlberg. Die gesetzlichen Anforderungen an die Sachkunde des Hundehalters schwanken von verpflichtend bis freiwillig, mit unterschiedlichsten Ausbildungsstandards, die kaum miteinander verglichen werden können. Die Österreichische Tierärztekammer setzt sich für einen bundesweiten einheitlichen zertifizierten Ausbildungsstandard für HundehalterInnen ein. Wir freuen uns darüber, dass wir zu diesem Hundegipfel eingeladen wurden und entsprechende Vorschläge einbringen konnten. Die Verantwortlichen vor Ort zeigten großes Interesse und sicherten breite Unterstützung zu. Besonders positiv ist, dass unsere Vorschläge auch von Frau Bundesministerin Hartinger-Klein als Ergebnis des Hundegipfels in ihren Stellungnahmen vor der Presse präsentiert wurde“, so Mag. Kurt Frühwirth, Präsident der Österreichischen Tierärztekammer und praktizierender Tierarzt.
Ausbildungsangebot der Tierärztekammer
Das konkrete Statement der Tierärztekammer lautete: „Hundewissen schützt nicht nur vor Bissen, es ist auch in hohem Maße tierschutzrelevant, dies melden auch unsere Kolleginnen und Kollegen, die AmtstierärztInnen, unisono aus dem Vollzug des Tierschutzes zurück. Der § 12 des Tierschutzgesetzes fordert eine grundsätzliche Qualifikation des Tierhalters, nähere Bestimmungen dazu fehlen aber. Die Österreichische Tierärztekammer hat nun nach Vorbereitungen seit Anfang des Jahres den Sachkundekurs von Bayern als Modell für das ,ÖTK-Hundezertifikat‘ übernommen, wobei diverse Anpassungen der Unterlagen darunter das Kapitel ,rechtliche Grundlagen‘ auf die Bestimmungen in Österreich und in den Bundesländern überarbeitet und angepasst wurden“, erklärt Frühwirth.
Der genannte Sachkundekurs der Bayerischen Tierärztekammer und der Ludwig-Maximilian-Universität München wurde seitens der Fachstelle für tiergerechte Tierhaltung und Tierschutz an der Veterinärmedizinischen Universität auf Österreich adaptiert. Das „ÖTK-Hundezertifikat“ ist nun ein qualifizierter Kurs auf höchstem Niveau.
„Das Engagement der Tierärzte und Tierärztinnen für Verbesserungen in der Tierhaltung beinhaltet auch die Vermittlung von Sachkunde auf dem letzten Stand der Wissenschaft,“ betont Frühwirth.
TierärztInnen bilden HundehalterInnen aus
„Ab Anfang 2019 werden unsere speziell ausgebildeten TierärztInnen das erworbene Wissen, in eigens angebotenen Kursen an potenzielle HundebesitzerInnen weitergeben. Die HundehalterInnen von morgen erwerben mit diesem Sachkundenachweis nicht nur Grundwissen über die Hundehaltung, sondern werden auch im Hinblick auf die Gefahren im Umgang mit Hunden geschult,“ so Frühwirth weiter.
Dabei sei nicht zu vergessen, dass Verhaltensprobleme auch medizinische Ursachen haben können. Tierärzte haben die Expertise die Gründe für ein Fehlverhalten der Vierbeiner gut einzuschätzen. Der Tierarzt oder die Tierärztin sind auch kompetenten Ansprechpartner in Sachen richtiger Hundehaltung“, erklärt Frühwirth und betont auch den prophylaktischen Ansatz der Initiative: „Uns ist es auch wichtig, dass sich künftige HundehalterInnen bereits vor Anschaffung eines Hundes informieren und die entsprechende Sachkunde erwerben. Dazu gehören auch die Auswahl einer, für die Lebenssituation passenden Hunderasse und die konsequente Vermeidung von Qualzuchten.“
Rückfragen & Kontakt:
Mag. Silvia Stefan-Gromen, Österreichische Tierärztekammer,
Abteilungsleiterin Medien & Kommunikation, Tel. 01/ 512 17 66 DW 41
Email: silvia.gromen@tieraerztekammer.at